34. Tag, Sonntag, 31. August.
Heute musste erstmal eine Banane im Bauch reichen. Frühstück gab es erst 9 km später. Die Eltern von Jennys Freundin haben in einen Bauernhof in Ratzenried, idyllisch und ruhig, besonders am Sonntagmorgen.
Hier wurde üppig aufgetischt, Pflaumenkuchen von eigenen Pflaumen und Hollersirup inklusive.
Kaum am Bodensee angekommen ist es mit dem trockenen Wetter schon wieder vorbei.
Trotz extrem leckerer und nahrhafter Kuchen gebacken von den Friedensleuten der Villa Lindenhof kommt keine wirklich frohe Stimmung auf, der Blick aus den Friedensräumen raus Richtung See leicht betrübt. Bodensee im Dauerregen.
Der Regen hört auch bis zum Empfang im Rathaus nicht auf. Völlig durchnässt geht’s in den holzgetäfelten Saal. Das Hotel Lindauer Hof reicht einen Stapel Handtücher rein – die Rettung! Und das Hotel Helvetia bietet den Läufern an, bei ihnen zu Duschen, denn in der heutigen Unterkunft in der Pfarrgemeinde St. Johannes in Bodolz gibt es zwar eine schöne Kirche und einen Raum zum schlafen für uns, aber leider weder Duschen noch warmes Wasser.
So können alle doch noch trocken und aufgewärmt Matisse genießen. Freikarten für einen Abendveranstaltung: am letzten Tag der Ausstellung führt Kurator Roland Doschka durch die Jazz Suite und erläutert frühe Zeichnungen, erzählt eine Geschichte nach der anderen, nicht nur über Matisse, auch über seine Zeitgenossen und Arbeitskollegen Picasso, Miro und Chagall. Ob sie auch Freunde waren, wie er behauptet, wird von manchem angezweifelt. Ebenso, ob sich Matisse wirklich intensiv mit der deutschen Romantik beschäftigt hat und ob die unterschiedlichen Blaus wirklich die Bedeutung haben, die Doschka in ihnen sieht. Doch die Erzählungen über das Leben von Matisse lassen lebhafte Bilder vor dem inneren Auge entstehen. Und es gibt ja auch die Alternative: der hervorragende Film Die Großen der Moderne läuft in einem Nebenraum.
Liebe Friedensflammen!
Es war schön mit euch zu laufen und zu radeln. Schon bald hat uns der Alltag wieder. Die Zeit mit euch war nicht alltäglich, sondern etwas Besonderes. Vielen Dank dafür.
Gela und Karl