Archiv der Kategorie: Slowenien

23. Tag – Bled – Kranjska Gora

23. Tag, Mittwoch 20. August.

38 Kilometer sind es bis Kranjska Gora,so  bleibt im vorerst sonnigen Bled noch Zeit für einen Kaffee in Juri Klemencics Kneipe Chilli. Über Dörflein in der Nachbarschaft der zauberhaften Stadt geht es endlich auf einen durchgehenden Fahrradweg. Schluss mit den Autos neben einem.

auf-radweg-schlechte-qualiDas Wetter ist besser als angekündigt, mittlerweile umrahmen uns einige 2000er, das Tal wird zunehmend enger Richtung Alpen. Nur der Triglav, Sloweniens Hüne in den Julischen Alpen, versteckt seine 2864 Meter in den Wolken.

2000der1triglavAcht Kilometer vor dem Ziel plästert es wieder los. Kranjska Gora, berühmt für seinen Ski-Weltcup, stellt sich als nasses Dorf heraus, hundert Meter Shoppingmeile, fertig.

Einen Kilometer vor dem Ziel stoßen 15 Kinder zu uns, die jüngste ist 7 und flitzt dahin, als gäbe es kein Morgen. So viel Euphorie entschädigt mal wieder fürs Nass.

einlauf3kleineKurze Zeremonie mit Bürgermeister, Kindern und ein paar Passanten, dann ab zum Heißduschen in die vom Ort gesponsorte Pension. Das abendliche Freilicht-Konzert in der Fußgängerzone fällt wegen des dämlichen Wetters aus. Schade.

buergermeisterzeremonieKonny kauft Grillgut, Samir, unser bosnischer Organisator, stockt den Einkauf mit reichlich marinierten Steaks auf, der letzte Abend in Balkanlanden soll gegendgemäß mit viel Fleisch enden. Die wunderbaren Gastgeber schenken passend Sliwowitz aus – soviel wir wollen: „Noch ein Schnäpsschen?“

22. Tag – Ljubiljana – Bled

22. Tag, Dienstag 19. August.

Ljubljana, welch prächtige Stadt voller Barock, vielen eleganten Geschäften ohne großes Schickimicki, netten Gassen, vielen Brücken, Legenden und Eisdielen. „Die schönste Stadt Europas“ sagt der Bürgermeister mit der Fackel in der Hand. Nach der Stadtführung glaubt man das tatsächlich.

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Schönheit verliert bei dunkelgrauem Himmel einiges an Reiz. Kurz hinter Ljubljana fängt es am nächsten Morgen an zu nieseln, zu regnen, zu schütten, zu sturzbachen, zu sturzströmen. Das Elend hat uns wieder. Entweder wird man bei Flame for Peace geröstet und ertränkt. Der Witzsommer 2014 beweist große gesamteuropäiche Einigungskraft.

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Es dräut …

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… und dräut …

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… und schüttet

Streckenorganisator Hans führt uns über die vielbefahrene Hauptstraße Richtung Bled. Bald stehen da Schilder Radfahrer und Fußgänger verboten. Aber hatte nicht Samir gesagt, in Slowenien gibt es immer einen parallelen Fußweg? Stimmt. Für ein kleines Stück. Dann ist Schluss im prasselnden Regen. Ekelstrecke neben LKWs. Bernd raucht bei weiter forcierter Sintflut eine Zigarette in einer Marienstatue am Wegesrand: In die schreinartige Betonöffnung mit der kleinen Marienfigur passt genau ein halber Kopf und eine Fluppe. Sie bleibt trocken. Die Maria ist jetzt durchgeräuchert. Sicher gibt es bald das qualmende Marienwunder von Radovljica.

Kurz vor Bled klart es auf. Zwei ehemalige Olympia-Medaillengewinner Sloweniens begleiten uns die letzten herrlichen sechs Kilometer durchs pittoreske Hinterland zum Bleder See

see Jani Klemencic im Rudern und Skialpinläufer Jure Kosir. Sloweniens aktueller Eishockeystar, Anze Kopitar, zweifacher Gewinner des Stanley-Cups mit den L.A. Kings und gerade auf Heimaturlaub, konnte kurzfristig nicht.

gruppenbVor dem Bleder Kongresscenter der nächste Bürgermeister mit gewichtigen Worten. Diesmal im Doppelsinne – er sagt, er wäre je gern ein Stück mitgelaufen, verweist indes auf seine Körperfülle. Stattdessen läd er uns zum Dreigangmenu ein. Dabei ist am Abend auch der erste Botschafter Sloweniens in den USA und spätere Präsident des Verfassungsgerichts Prof. Ernest Petric. Heinz erklärt Bled, das einstige Seebad der Kaiser, Könige und später Landsitz Titos zur Friedensstadt Europas und überreicht unsere Urkunde. Das wird dem emsigen Bürgermeister für die Wiederwahl im Oktober sicher entscheidend helfen.

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Bei der Ankunftszeremonie war eine Gruppe sehr junger Wandersleut zufällig vorbeigekommen.

pfadfinder-annaeherungpfadfinder-flammepfadfinderPfadfinder aus der Pfalz, alle 12 und 13 Jahre alt, samt zweier älterer Begleiterinnen von 17 und 18. Sie waren vor zwei Tagen in Villach aufgebrochen und haben noch keine Unterkunft, Zelten ist fatalerweise im Naturschutzgebiet ringsum verboten. Wir schleppen sie nach Absprache mit dem Bürgermeister ab in unsere riesige Schulsporthalle. Da quatschen und kichern sie sich durch den Abend und schlafen dann beeindruckend sternförmig im Ensemble. Unser Friedenskoch Konny, selbst Pfälzer, läd seine Landsleute gleich zum Frühstück ein am Morgen. Die Kids sind glücklich: Sie sind mit vielen anderen Gruppen (Stämmen) im Wettbewerb, wer unterwegs die schönste Geschichte erlebt. Wir kennen die Sieger schon.

20. Tag – Novo Mesto – Ivancna Gorica

20. Tag – Sonntag, 17. August

Heute gibt es nur ein paar Zeilen – und pittoreske Bilder. Der Lauf war angenehm, das sagen die Läufer. Das Wetter warm und nicht zu heiß, mit Postkartenhimmel, die Landschaft schön, viel Grün und Wasser, kleine nette Dörfer.

wasser1wasser2pittoresk4pittoresk3pittoresk2pittoresk6
pittoresk1

pittoresk5pittoresk-laeuferpittoresk-laeufer2Wir sind mal wieder zu früh für den Empfang in Ivancna Gorica und warten auf einem Parkplatz und zwar von Aldi, der hier Hofer heißt. Er hat sogar sonntags auf und wir können schon mal den Prospekt mit der Schnelldreherware (Sonderangebote) für nächste Woche studieren. Aber was braucht man schon on the road …

aldiDer Bürgermeister kommt zu spät zum Empfang, der ist kurz und nett gemeint, sag ich mal, die Turnhalle zum schlafen ist prima, Duschen reichlich vorhanden und Konni kocht Ratatouille mit Djüwtschreis – alles im grünen Bereich.

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19. Tag – Brezice – Novo Mesto

19. Tag –Samstag 16. August

Kulturschock Slowenien. Der Unterschied zu Bosnien ist heftig. Alles wirkt aufgeräumt, clean, pittoresk. Es ist irritierend nach all den aufregenden Erlebnissen und Strapazen in Bosnien, trotz der 2 Tagen in Kroatien. Es fühlt sich fast wie Urlaub an. Einerseits angenehm. Andererseits kommt es so plötzlich, dass man mit der entspannten Situation zunächst kaum was anfangen kann.ablauf-beziceanglerwasseridyllewasser-spiegelglatt

Latte Machiato - wie im Urlaub

Latte Machiato – wie im Urlaub

Allein der Umgang mit dem Geld – keine Dinar, Kuna, Konvertible Mark mehr, nur noch Euro. Eigentlich alles viel einfacher, aber auch – ja – vielleicht zunächst etwas langweilig ;-)

geldAber wir haben ja Konstanten, an denen wir uns festhalten können: regional Läufer begleiten uns bis zum Etappenziel, wir singen die Hymne, die Flamme brennt und wir bekommen ne Runde Pivo ausgegeben.

einlaufeinlauf2rathaus1samir-typ-flammepivotrunde2 pivotrunde1Wir treffen noch andere Friedensläufer, die des European Peace Walk. Noch bis Ende August starten jeden Tag Wanderer in Wien und gehen bis Triest.peacewalkerZur Feier des Tages – Konni hat Geburtstag – gibt es Champus. Der schmeckt heute auch lauwarm und aus Plastikbechern.

konni-champus1konni-champus2Und es gibt echte Würstchen zubereitet von Grillmeister Hans-Jürgen.

grillalle