Archiv des Autors: Dagmar Diebels

32. Etappe Murnau – Nesselwang

32. Tag, Freitag, 29. August.

auf-strasse-laufenDer Himmel mal wieder bedeckt – aber immerhin kaum Regen. Heute geht’s vorbei an Schloss Neuschwanstein und an vielen Kühen begleitet von beständigem Kuhglockengeläut in allen Tonhöhen, von zart bis scheppernd.

schwanstein2kueheKonni verfängt sich mit seinem Friedensmobil in den Murnauer Sackgassen. Also Mittagspause ohne Müsli. Egal. Die schnell beschafften Fritten mit Brathahnschenkel werden gerne genommen.

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Kreativer Fackeltransport

Kreativer Fackeltransport

Einige Kilometer vor Nesselwang erwarten uns Ortsläufer: Elisabeth Angerer und Marion Keller und – Max Heel gibt’s gleich zweimal – alle schwer geübt im Laufen.

2ortslaeuferinnen3laufen-einkreisBürgermeister Franz Erhard stellt richtig, Nesselwang ist keine Stadt, nur ein Markt. Wieder was gelernt.

buergermeisterAbends füllt eine der vielfältigen Spaghettivariationen die Kohlehydratspeicher wieder auf.

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31. Etappe Bad Tölz – Murnau

31. Tag, Donnerstag, 28. August.

Am Morgen gönnt das Filmteam sich noch einen Kaffee in der Stadt. Und trifft dabei auf einen Einheimischen, der vom Brunnen mit dem Kind erzählt.

lehrer-am-brunnenbrunnenDarin zwei Zeilen aus einer Elegie von Rainer Maria Rilke, die wir gestern beim Empfang der Läufer gar nicht entdeckt haben. Kein Wunder, denn die vom Wasserstrahl ständig bewegte Wasseroberfläche zeigt sie nur verzerrt. Auch unser Erzähler hat den Spruch nicht selbst entdeckt, obwohl er schon eine Ewigkeit hier lebt. Erst als ein Kind beim trinken den Wasserstrahl ablenkte und fragte, was da denn geschrieben steht, las er die Zeilen:

Wer zeigt ein Kind so wie es steht?

Wer stellt es ins Gestirn und giebt das Maß des Abstands ihm zur Hand?

brunnentextDas gibt zu denken am frühen Morgen. Was will der Dichter uns damit sagen? Jedenfalls – das Maß des Abstands – das sagt uns was! Damit haben wir in der Gruppe schon seit einiger Zeit zu tun.

Heute jedenfalls spielt das Wetter mit, gibt Raum zum Laufen in ruhiger Landschaft.

laeufer-kuhMittagspause soll am Urthalerhof sein. Hier treffen wir Ulli.

uliUlli erzählt stolz, dass sein Urgroßvater den Maler Heinrich Campendonk auf seinem Hof beherbergt hat. Campendonk zog 1913 mit seiner frisch angetrauten Adda nach Urthal und lebte hier 3 Jahre.

kuenstlerinfoUlli ist Fachmann für Traktoren. Gerade hat er einen auseinandergenommen und neu gespritzt. Auch den Motor hat er zerlegt und hofft, dass die bestellten Ersatzteile noch in den Ferien geliefert werden. Ulli ist auch Fachmann für Melk- und Futtertechnik. Er weiß genau, welcher Hof eine robotergesteuerte Melkanlage hat und welcher nicht. Und er erzählt uns vom Wasserkreuzkraut. Das ist saugiftig, sagt er. Gerät es in Heu oder Silage, dann kriegt vor allem das Jungvieh echte Probleme. Was man nicht alles lernt bei flame for peace.

Ulli ist sehr neugierig auf die Läufer. Aber die kommen nicht. Sie haben eine andere Route genommen. Planung und realer Verlauf passen mal wieder nicht zusammen. Es wirdhun und her telefoniert, die Verpflegung wieder eingepackt und die Mittagspause verlegt. Das ist Ulli dann doch zu weit. peter-am-tischMittags ist es richtig schön warm und relaxen und abkühlen ist angesagt.

3-im-brunnenpatricklehrer-mit-fraubroschureTrotz Hitze – heute läuft sogar Hans :)

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Ankunft in Murnau

Ankunft in Murnau

Empfang mit Bürgtermeister

Empfang mit Bürgtermeister

Zum friedlichen Abschluss des Tages machen fast alle noch ein Ausflug zum Staffelsee.

staffelsee

20. Tag – Novo Mesto – Ivancna Gorica

20. Tag – Sonntag, 17. August

Heute gibt es nur ein paar Zeilen – und pittoreske Bilder. Der Lauf war angenehm, das sagen die Läufer. Das Wetter warm und nicht zu heiß, mit Postkartenhimmel, die Landschaft schön, viel Grün und Wasser, kleine nette Dörfer.

wasser1wasser2pittoresk4pittoresk3pittoresk2pittoresk6
pittoresk1

pittoresk5pittoresk-laeuferpittoresk-laeufer2Wir sind mal wieder zu früh für den Empfang in Ivancna Gorica und warten auf einem Parkplatz und zwar von Aldi, der hier Hofer heißt. Er hat sogar sonntags auf und wir können schon mal den Prospekt mit der Schnelldreherware (Sonderangebote) für nächste Woche studieren. Aber was braucht man schon on the road …

aldiDer Bürgermeister kommt zu spät zum Empfang, der ist kurz und nett gemeint, sag ich mal, die Turnhalle zum schlafen ist prima, Duschen reichlich vorhanden und Konni kocht Ratatouille mit Djüwtschreis – alles im grünen Bereich.

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19. Tag – Brezice – Novo Mesto

19. Tag –Samstag 16. August

Kulturschock Slowenien. Der Unterschied zu Bosnien ist heftig. Alles wirkt aufgeräumt, clean, pittoresk. Es ist irritierend nach all den aufregenden Erlebnissen und Strapazen in Bosnien, trotz der 2 Tagen in Kroatien. Es fühlt sich fast wie Urlaub an. Einerseits angenehm. Andererseits kommt es so plötzlich, dass man mit der entspannten Situation zunächst kaum was anfangen kann.ablauf-beziceanglerwasseridyllewasser-spiegelglatt

Latte Machiato - wie im Urlaub

Latte Machiato – wie im Urlaub

Allein der Umgang mit dem Geld – keine Dinar, Kuna, Konvertible Mark mehr, nur noch Euro. Eigentlich alles viel einfacher, aber auch – ja – vielleicht zunächst etwas langweilig ;-)

geldAber wir haben ja Konstanten, an denen wir uns festhalten können: regional Läufer begleiten uns bis zum Etappenziel, wir singen die Hymne, die Flamme brennt und wir bekommen ne Runde Pivo ausgegeben.

einlaufeinlauf2rathaus1samir-typ-flammepivotrunde2 pivotrunde1Wir treffen noch andere Friedensläufer, die des European Peace Walk. Noch bis Ende August starten jeden Tag Wanderer in Wien und gehen bis Triest.peacewalkerZur Feier des Tages – Konni hat Geburtstag – gibt es Champus. Der schmeckt heute auch lauwarm und aus Plastikbechern.

konni-champus1konni-champus2Und es gibt echte Würstchen zubereitet von Grillmeister Hans-Jürgen.

grillalle