3.Tag – Ustikolina – Višegrad

Die Sonne brennt ganz gut heute morgen und Mirza Zonić, der Fußballer aus Tuzla, schnürt seine Laufschuhe. Wir sind in der Kaserne von Ustikolina, wo wir übernachtet haben.

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Mirza ist hier Soldat. Drei Soldaten werden die Friedensflamme mittragen, Mirza, sein Fußballkollege Almir Adilović und der bosnische Marathonläufer Zaim Šuman.

Almir Adilović

Almir Adilović

Sie laufen mit bis Goražde, wo der Bürgermeister und begeistert klatschende Goraždianer uns empfangen und Hits der lerzten 10 Jahre in Rekordlautstärke über den Platz dröhnen – extra für uns.
Urkunden werden an die Gastläufer verteilt und weiter geht’s.

Die Strecke führt durch diverse Tunnel, manche so lang, dass man das Licht am Ende ertsmal nicht sieht. Wir fahren mit unserem roten Filmbus schon mal vor und ich frage mich, wie das ist, hier durchzulaufen. Nicht so schlimm, wie es aussieht, erfahre ich später.

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Der offizielle Empfang in Višegrad ist leicht unterkühlt, ein Vertreter des Tourismusbüros spricht ein paar Sätze und ignoriert die Frage nach Grußworte von Jugendlichen, die wir mit nach Straßburg nehmen wollen. Als Antwort wünscht er wortreich einen schönen Abend – und das war’s.

Umso freundlicher werden wir in dem kleinen Hotel am Rande des Ortes aufgenommen. Alle haben Hunger, Konni verarbeitet in seinem Viel-Sterne-Kochmobil die versehentlich halbgefrorenen Bananen zu köstlich nahrhafter Bananenmilch.

FNawrath_MG_4181Danach – Soße mit Sojafleisch. Extrem lecker – nur – das Gas ist alle bevor der Reis gekocht werden kann. Nur Soße mit Sojakram, das kann nicht reichen nach so einem Lauf. Panik kommt auf, Mägen knurren vernehmlich. Spontan werden im Hotelrestaurant Nudeln für uns gekocht, in mehreren Etappen, bis alle – fast – satt sind. Das nenn ich Gastfreundschaft!

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